MH-FINEART
  • Home
  • Ausstellungen
  • Veranstaltungen
  • KünstlerInnen
  • Mag. Johann Sprenger
  • Kontakt
  • Home
  • Ausstellungen
  • Veranstaltungen
  • KünstlerInnen
  • Mag. Johann Sprenger
  • Kontakt
Search

KünstlerInnen:

in alphabetischer Reihenfolge:
Rudi Aigelsreiter lebt und arbeitet in Wien. Ab 1974 enstanden Objekte, Zeichnungen, Konzeptarbeiten und Kompositionen. So war Aigelsreiter unter anderem am Grenzzeichen Symposium Litschau vertreten. Im Centre Georges Pompidou in Paris wurde seine Komposition „die ufer, eine station” begleitet von einer Videoperformance von Friedrich Hahn uraufgeführt. Für ROLL OVER, einen Beitrag zur Biennale in Kairo von Tone Fink, erarbeitete Aigelsreiter die Musik. In den letzten Jahren konzentrierte sich seine Tätigkeit vorrangig auf Zeichnung und Malerei. Der Prozess der Formbarkeit von freischwebender Aufmerksamkeit und fokussierender Wahrnehmung steht für Rudi Aigelsreiter sowohl in seiner Malerei als auch in seiner musikalischen Arbeit im Zentrum des Schaffens. Aigelsreiter arbeitet mit Stille, Ruhe, schafft Pausen und führt so die Betrachter seiner Werke behutsam an seine Visionen und Perspektiven heran, indem er ihnen auch Raum für deren Interpretation zu geben vermag. Rudi Aigelsreiters Bilder sind im Sinne von Kompositionen zu verstehen, in denen Farben miteinander interagieren und eine Einheit – nicht ohne Dissonanzen – bilden. Um diesen Prozess der Erweiterung und der kommunizierenden Empfindungsgröße wahrnehmbar zu machen, wählt er für sich mit Vorliebe die Form des Diptychons, meist Leinwände derselben Größe. Helle, transparent scheinende Farbtöne bewegen sich im Grenzbereich der An- und Abwesenheit, in dem alles zugleich gegenwärtig ist, durchlässig bis zum Nichts hin und doch erkennbar. Wie bei seinen musikalischen Arbeiten, ist auch bei Aigelsreiters mit Acrylfarbe auf Leinwand gemalten Bildern eine konzentrierte Wahrnehmungsebene erforderlich, um die Nuancen der Stille erfassen zu können. In seinen aktuellen Bildern bestimmt vor allem die Auseinandersetzung mit Identität und Weltfremdheit seine Arbeitsweise.​
Bild
Malerei

Asenbaum Julia ist eine junge Künstlerin und studierte Biologin aus Wien. Umgeben von antiken Teppichen, Biedermeier Möbeln und anderen Antiquitäten entwickelte sie schon sehr früh eine hohe Sensibilität für künstlerische Ausdrucksformen. Seit ihrer Kindheit erschafft sie mit ihren Bildern eine eigenartige und phantasievolle Welt, bevölkert von geheimnisvollen und seltsamen Wesen.

1987 in Wien geboren
2004 erste Ausstellung, Galerie Benedikt Mödling
2007 Matura Rahlgasse
2009 Beginn des Bachelor Studiums Biologie, Ausstellung "Märchen und Wunderkammern" Galerie Duflon & Racz in Bern
2013 Abschluss Bachelor Biologie, Beginn des Masterstudiums Pflanzenwissenschaften
2014 Ausstellung "Fauna und Flora der Zwischenwelt" Schloss Schillingsfürst, Bayern
2014-laufend Kunst zu Recht, Justiz Zentrum Wien
2016 Master of Science, Ausstellung Neruda, Wien
2018 Beginn des Diplomstudiums "Botanical Illustration" im Royal Botanic Gardens Edinburgh, Gründung des "Fragrantariums“ - Olfaktorischer Realismus, Wissenschaft und Kunst
Picture
Malerei
​Zeichnung

Auenhammer Natascha 1964 in Wien geboren und aufgewachsen, seit 1990 freie Photodesignerin
seit 2012 Mitglied des Wiener KÜNSTLERHAUSes
seit 2013 Mitglied der ESHPh European Society for the History of Photography
2000 Gründung des Fotolabors ZEBRA ZENTRUM FÜR KLASSISCHE UND MODERNE FOTOGRAFIE
zahlreiche Ausstellungen und Publikationen im In- und Ausland:
Croatian House of Photography Zagreb, Lola Lik Amsterdam, Venedig Palazzo Ca‘ Zanardi, Literaturhaus Wien, Galerie Spectrum Linz, Stein bei Krems, Gauermann Museum, Musee de l’Elysee Lausanne Düsseldorf Ballhaus und Böhler Werke, Frauenmuseum Bonn , Budapest, Liechtenstein Vaduz , Schweiz Meisterschwanden , Galleria Vista ROM , Camo Museo a Cielo Aperto, Mailand, Turin, Piemont, Perugia, Ar(t)cevia, Reggio Emilia , Niederlande, LOS ANGELES Center For Digital Art
Einzelausstellungen – eine Auswahl: 2020 Vinothek Klosterneuburg, Galleria TivarnellArt Triest, 2017 Croatian House of Photography Zagreb PERSONALE, 2015 Gauermann Museum, 2014 Das Heinz, Wien 2009 Galleria VISTA ROM „Il gusto della vita – Adamo nel paradiso-Personale, 2010 Galleria „Metamorfosi“ Reggio Emila + Ital. Kulturinstitut Wien “Hommage an Giorgio De Chirico”, 2007 Budapest “Lost places” Galerie Józsefvárosi, 2004 “Mir fällt ein Stein vom Herzen” in Stein/Krems in der Galerie KUH und Galerie UND im Kloster Und, LITERATURHAUS Wien, Galerie Spectrum Linz, Stein bei Krems,…
Gemeinschaftsausstellungen – Auswahl: 2020 Galerie Wolfrum kuratiert von Fritz Simak, Stift Klosterneuburg: „Was leid tut“, 2019 und 2018 Jeju, KOREA International Ocean Art Festival, Triest Photo Days mit Martin Parr, Biennial of Fine Art & Documentary Photography Barcelona Cameron Award Islip Art Museum Long Island NY USA, Haus Wittgenstein, Kunsthaus Laa, Mödling, Styria und Vodnjan-Croatia, – Rencontres d’ARLES Photofestival The Family of No Man, Strenge Kammer mit Bodo Hell, The Cave basement Donaustadt Angewandte Wien 2017 Lola Lik Amsterdam, Musee de l’Elysee Lausanne, Venedig PalazzoCa‘ Zanardi, milk_ressort Göfis, MUWA Graz, Tulln, 2015 Galerie SPECTRUM Linz, 2014 Lange Nacht der Museen Salzburg, Photobastei Zürich 2013 Camo Museo a Cielo Aperto, Mailand, Turin, Piemont, Wienmuseum, Künstlerhaus 2010 Perugia – Arte per Altro – Chiesa di S. Anna, 2011 100 Tage Kunst Düsseldorf „Ballhaus“ und Böhler-Werke Düsseldorf, Frauenmuseum Bonn, 2008 BBKL Berufsverband Bildender Künstler/innen Liechtenstein Vaduz, 2010 LOS ANGELES Center For Digital Art, 2007 Kunst Forum International Seetal, CH, Meisterschwanden, 2010-2012 Ar(t)cevia Kunstfestival, Niederlande,…
Kunstankäufe: Sammlung ERA, Ankäufe des Landes OÖ, Sammlung Simak
Das Busenbuch, Beteiligung KUNSTSCHRIFT Bodo Hell
Auszeichnungen und Preise:
2020 The Worldwide Photography Gala Award FotoNostrum
Black & White magazine’s Smartphone 2020 contest winner
2020 nominiert für Black & White Spider Award Los Angeles
2019 nominiert für den Friedenspreis Stift Klosterneuburg
2019 LYNX Award Triest
Looking Back Looking Forward Alternative Award Winner B&W
2018 Leonardo Da Vinci Preis Florenz
2018 + 2017 Portfolio Contestwinner America B&W
2016 Honorable Mention at the MIFA Moscow Award
Art in Public Space: “Diese Strasse ist Kunst” Litfaßsäule Taborstraße Art in PUBLIC SPACE, Liliputbahn Wien
Bild
Fotografie
Augustin Gabriele 
Bild
Malerei
Bauer Martin
Berger Sarah
Berghofer Karin
Blau Andre
Boselmann Helmut (✝)
Bruckner Olaf
Brunner "Dr. Brubru" Bruno
Brunner Ilse Vivienne
Büchler Gudrun
Bujnicka Malgorzata
Cannes Robert
Casteel Seth
Cigler Rolf
Datzreiter Maria
Deborah Maria GEBOREN 1995 (OBERÖSTERREICH), STUDIERTE UND ARBEITET IN WIEN
INSPIRIERT VON MELANCHOLISCHEN AUGENBLICKEN UND ERZÄHLERISCHEN LICHTSPIELEN, ERARBEITET MARIA DEBORAH EIN WECHSELSPIEL ZWISCHEN FLIESSENDEN STRUKTURENDES MENSCHLICHEN KÖRPERS, DER ATMOSPHÄRE UND DEM RAUM. MIT DEM EIGENEN KÖRPER ALS WERKZEUG SCHAFFT SIE FARBENREICHE UND FARBLOSE WERKE ALS EINE FORM DER SELBSTREFLEXION. STILLE MOMENTE MIT STARKEN GESTEN, GEFÜHRT VON LICHT UND FARBEN.
Degen Andrea
Dembo Susi (✝)
Donner Katrin
Eigner Esther
Feimer Isabella
Fiala Manuela
Flattinger Hubert
Flowsofly
Fröhlich Nikolaus D.C.M.
Frohmann Christiane
Fuchs Severin
Glechner Wolfgang
Gold Daisy
Gollenbeck Jörg
Grosser Judith
Gugic Sandra
Halada Alexander
Halb Victor
Handlos Erich
Hanl Maria
Hany-Leiss Elisabeth
Haunold Susanne
Hauser Erich
Herrmann Otto
Herschberger Monika
Höflinger Momo
Hohenberger Udo
Hosiner Melanie
Hrinkov Susanne
Huspek Albert
Husz Martin
Juarez Gustavo
Jucies Iris
Kalleitner Herbert
Karp Koi
Kederst Dieter
Klein Thomas
Kneidinger Erwin
Einer der großen Fotografen Österreichs,
Mehrmaliger österreichischer Staatspreisträger, 
Sieger des internationalen NIKON-WETTBEWERBES 1973 
und unzähliger weiterer internationaler Fotowettbewerbe. 
Seit Beginn der 60er Jahre beschäftigt er sich eingehend mit der internationalen Jazzszene und hat in den Jahren viele bedeutende Fotos erschaffen.
Klassisch schwarz/weiss oder handkoloriert, von Louis Armstrong bis Miles Davis, entweder dynamische Szenen, ruhige Portraits oder pointierte Ausschnitte.
Fotos aus über 40 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit den großen Stars des Jazz.
Picture
Kneidinger Horst
Schon vor vielen Jahren hat er den Bereich der Konzertfotografie von seinem Vater übernommen und die Ausbildung zum Berufsfotografen absolviert. 
Er war bei vielen Musikfestivals, bei Konzerten von namhaften Musikern, im Konzerthaus Wien sowie in Clubs wie dem bekannten Jazzland als Fotograf tätig. Zu den Festivals zählen u.a. Wiesen, das Jazzfestival Saalfelden und das Jazzfest Wien. Seine Fotos wurden in diversen Tageszeitungen veröffentlicht.
Er hat in den vergangenen Jahren einige Preise bei Fotoclubs gewonnen und sich mit einer Vielzahl weiterer  fotografischer Themen auseinandergesetzt.
Picture
Köfler Christof
König Christian
Leach Christopher
Lerchl Michael
Limban Andreea
Loibl Wolfgang
Lugbauer Elisabeth
Madani Koni
Madani Marie-Theres
Mahler Peter
Mak Mario
Matauschek Kurt
May Queen Julie
Mayerhofer Wolfgang (✝)
Mehlstaub Barbara
Meindl Eva
Monet Jason (✝)
Morawitz Angela
Müller Susi
Muhr Hans
Neuhold Uwe
Otti Paul
P. Flora
Peer Alexander
Piuk Petra
Poor Manfred
Prammer Melanie
Prieler Dagmar
Prieler Peter
Prieler Veronique
POESIE
 „MEIN VERSUCH WORTE ZU FINDEN FÜR DIE EMPFINDUNGEN UND WAHRHEITEN DER SEELE.”
 GEBOREN SOMMER 1969, AUFGEWACHSEN IM SCHÖNEN WIEN UND IN DER WILDEN STEIERMARK
 
„MEINER SEELE AUSDRUCK VERLEIHEND 
IN MICH HINEINZUSPÜREN
TIEFER ZU BLICKEN
 DIE WAHRHAFTIGKEIT ERKUNDEND
ERLÖSENDES ERFAHREND
ESSENZ BEGLÜCKEND
DANKBARKEIT DURCHFLIESSEN
VERBUNDENHEIT MEIN NETZ
LEBENDIGKEIT SPRÜHEND
 STILLE - DAS SEIN - WONNE”


AUSSTELLUNGEN
1991 AUSSTELLUNGEN IN WIEN UND ZÜRICH :„ DIE EIGENEN FLÜGEL SIND EIN ZERBROCHENER MOND“
„STEINSÄULE UND GLUTWINDRÖHRE“ “ SCHMUCKOBJEKTE MIT PERLENGEWEBE
1993 TEILNAHME AN EINER NACHWUCHSKÜNSTLER-KUNSTAUSSCHREIBUNG DES BMUK FÜR JAPAN, AUTODIDAKT MALEREI AUF LEINWAND
AUSSTELLUNG IN INSTITUTEN IN WIEN UND KLOSTERNEUBURG
1995 ERÖFFNUNG ALS LEITER DER GALERIE FÜR MODERNE KUNST IN WIEN
1998 TANZTHEATERAUFFÜHRUNG „GETANZTE STEINRÄUME“ AUF DER FRITZ WOTRUBA –KIRCHE, WIEN
SEIT 1999 SELBSTÄNDIGKEIT MIT KREATIVER ARBEIT MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN
2001 GRÜNDUNG EINER PERFORMANCE GRUPPE „MON-DIA, DIA-MON“
SEIT 2006 WALDTIPI ELFENHÖHLE – NATURPÄD. ANGEBOTE
Bild
Poesie
Primus Heidi
Reinhart Martina
Reisinger Silvia
Rössler Erwin
Rogl Elisabeth
Rohner Edelbert (✝)
Santol Brigitte
Scheibstock Manfred
Schindler Nora
Schönberger Elke
Schott Oliver
Schwirtz Andreas
Seeböck Herwig (✝)
Simek Peter
Simon Andrew John
Sprenger Hans (✝)
GEB. 12.12.1940 IN WR. NEUSTADT, NÖ
GEST. 12.11.2019 IN WIEN

DIPLOM 1962 (HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE KUNST
FÖRDERUNGSPREIS DER AKADEMIE
KUNSTSTUDIUM BEI PROF.SCHLOSSMACHER (MAINZ)
STUDIUM IN BASEL (CH), SAKRALE KUNST (BRD)
AUSSTELLUNGEN UND AUSSTELLUNGSBESTEILIGUNGEN
SEIT 1964 FREISCHAFFEND
​ZAHLREICHE PUBLIKATIONEN

Bild
Malerei
Skulpturen
​Schmuck
Das Alterswerk

Begegnung mit Hans Sprenger
Bild
von

Gerhard Gutenbrunner
Das Alterswerk
Zitat: Mit dem Altwerden ist es wie mit Auf-einen-Berg-steigen: Je höher man steigt, desto
mehr schwinden die Kräfte - aber umso weiter sieht man. Ingmar Bergman

Begegnung mit Hans Sprenger
Der alte Mann erhob sich mühsam aus einem Sessel im improvisierten Schanigarten des Inders.
Er wirkte dabei unsicher und gebrechlich. Ich erkannte Ihn erst als ich nur mehr ein paar Schritte
entfernt war. Vor mehr als 15 Jahren war ich in diese Gegend gezogen und er ließ sich ab und
zu in den Beiseln der Umgebung blicken. Er war mir aufgefallen. Er hatte eine starke
Ausstrahlung und beeindruckte mich irgendwie. Wir hatten uns trotzdem nie wirklich ernsthaft
unterhalten. Er war mir eher reserviert und zurückhaltend in Erinnerung. Ich wusste zwar, dass
er ein Maler ist, sich sehr gewählt ausdrückte und etwa 20 Jahre älter war als ich, aber mehr
auch schon nicht.
Er griff mit einer Hand nach seinem Stock und hielt sich mit der anderen halb stehend am Sessel
fest. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und kippte zur Seite. Glücklicherweise war ich nur
zwei Schritte entfernt und konnte ihn auffangen bevor er auf den Gehsteig fiel.
Es erschreckte mich, wie leicht er war und wie krank er aussah. Wieder im Sessel sitzend,
bedankt er sich überschwänglich und wollte mich unbedingt auf ein Getränk einladen. Ich war
in Eile und versprach, das bei nächster Gelegenheit nachzuholen.
Seit Kurzem erst hatte ich begonnen, mich mehr für bildende Kunst zu interessieren. Das Essl
Museum in Klosterneuburg hatte ein paar Tage zuvor geschlossen und ich hatte gerade noch
einen Besuch geschafft. In letzter Zeit war so eine Art Stillstand in meinem Leben eingetreten.
Ich hatte eine langjährige Beziehung beendet, mich mehr und mehr zurückgezogen, und mit
vielem Bisherigen abgeschlossen. Eine Art von Vakuum war in mir entstanden. Mit dem
Besuch des Museums aber öffnete sich plötzlich eine spannende Welt für mich, die ich bisher
kaum beachtet hatte.
Bis dato kannte ich nur Maler und Bilder "Die man eben so kennt". Vernissagen waren für mich
nie besonders interessant gewesen. Eine Kunsttherapeutin hatte mich eine Zeit lang für
Wochenendseminare gebucht. Malen und Bewegen für Erwachsene mit besonderen
Bedürfnissen. Das war einige Jahre sehr spannend für mich, zu sehen, wie die von mir
gestalteten Bewegungseinheiten und die Spaziergänge sich auf die Befindlichkeit und das
Malen der Klienten auswirkten. Dabei habe ich auch die Maleinheiten mitgemacht, spannende
Prozesse selbst erlebt, und bei anderen beobachten können. Maltherapie war mir somit näher
als die eigentliche Kunstwelt. Jetzt aber fühlte ich mich angezogen von Bildern, Skulpturen,
Installationen etc. Einige Fachbücher hatte ich im Essl-Museum beim Abverkauf erstanden und
auch begonnen, sie aufmerksam zu lesen. Da freute ich mich natürlich schon auf das Gespräch
mit einem akademischen Maler, bisher hatte ich ja keinen näher kennen gelernt.
Ein paar Tage später war es dann soweit und ich erfuhr mehr...

Mag. Johann Sprenger
wurde am 12.12.1940 in Wr. Neustadt geboren.
Seine Eltern hatten ein Wirtshaus in dem er schon früh mitgearbeitet hatte. Sein Vater war
Werkzeugmacher, seine Mutter Wirtin. Durch seinen Zeichenlehrer und die Vermittlung eines
Freundes schaffte er es schon sehr früh an die Akademie für angewandte Kunst in Wien, wo er
einen Förderpreis erringen konnte und 1962 sein Diplom erhielt. Studienkollegen waren unter
anderem Helmuth Gsöllpointner, Bruno Gironcoli, Peter Skubic, Kodre, Defner u.a. Sein
Arbeitsschwerpunkt war zunächst Schmuck, Design, Kirchengeräte, Gold und Silberschmuck.
Entwürfe machte er unter anderen für Serge Kirchhofer und Berndorf Besteck. Schon in den
60er Jahren begann Hans immer wieder das Fernweh zu plagen und er bereiste - noch ehe der
Tourismus zu boomen begann - ganz Europa, die Türkei, Burma, Kambodscha, Laos, Vietnam
usw. Das zu einer Zeit, als diese Länder noch ziemlich ursprünglich und nicht "vertouristet"
waren. So war er über 30 Jahre immer wieder und oft auch mehrere Monate unterwegs.
Ab 1985 wandte sich Hans Sprenger wieder mehr der Malerei zu, hauptsächlich Großformate,
Öl auf Leinwand.
In Gesprächen wurde mir klar, dass Hans sich von frühester Jugend an der Kunst und dem
Künstlersein verschrieben hatte. Seine Art zu reden, zu schauen und wahrzunehmen, machte
das auch offensichtlich. Es war seine Möglichkeit, aus der dörflichen, kleinen und schlichten
Welt der Nachkriegszeit mit ihrem engen Horizont zu entkommen. So wie er sein Leben geführt
hatte, war es gänzlich durchdrungen von dieser Absicht mit allen Konsequenzen. Er erzählte
mir noch, dass er dringend alle seine Ölbilder verkaufen wolle, und bat mich dafür um Hilfe.
Ein Journalist den wir beide kannten und der öfter Künstlern behilflich war, hatte ihm bereits
eine Website improvisiert, wo die Bilder zu sehen waren, aber leider ohne nennenswertes
Ergebnis.
Da ich im Gespräch auch die Bücher erwähnte die ich im Essl-Museum gekauft hatte, wollte er
sie gerne ausborgen, und so versprach ich, sie zum nächsten Treffen mitzunehmen.
Die Unterhaltung hatte mich sehr bewegt, einerseits weil klar wurde in welch prekärer Situation
der alte Maler in jeder Hinsicht war und andererseits, weil er als Mensch einfach inspirierend
und außergewöhnlich wirkte.
Eigentlich sah ich kaum eine Möglichkeit ihm zu helfen, da meine persönliche Lebenssituation
auch nicht gerade rosig war. Ich war mir keiner Kontakte oder Informationen bewusst, die ihm
hätten dienlich sein können.

Totgesagte leben länger
Nach ein paar Tagen, in denen ich Hans weder telefonisch erreichte noch im indischen Lokal
antraf, deponierte ich die versprochenen Bücher beim Inder, wo er Stammkunde war, damit er
sie beim nächsten Besuch anschauen könne.

So vergingen ein paar Wochen ohne Kontakt, nur die Bücher hatte er in der Zwischenzeit
mitgenommen. Ich befragte den Inder und den befreundeten Journalisten, der ebenfalls schon
besorgt war, aber es gab nur ein vages Gerücht, dass er ins Spital eingeliefert worden sei.
In der Zwischenzeit hatte ich versucht, etwas über das bisherige Schaffen von Hans Sprenger
zu erfahren. Es war da aber nichts zu finden, weder im Internet, noch anderswo. Ich hatte auch
ein befreundetes Pärchen kontaktiert, das sehr an bildender Kunst interessiert war. Die Beiden
hatten sich sogar sehr interessiert und kooperativ gezeigt und ihre Hilfe angeboten. Hans blieb
aber verschollen.
Als ich wieder einmal beim Inder nachfragte, weil Hans mir nicht aus dem Kopf ging,
informierte mich dieser, das Hans verstorben sei. Ich war natürlich sehr erschüttert. Irgendwie
hatte ich mir schon ausgemalt, wie ich dem alten Künstler bei der Umsetzung seiner Absichten
helfen, ihn zumindest etwas beistehen und unterstützen könnte. Natürlich wollte ich auch etwas
mehr über das Malen, die Kunst und den Künstler erfahren. Nun war die Chance also dahin, für
Hans und für mich. Ich informierte den befreundeten Journalisten, das "kunstaffine Pärchen",
die gerne die Bilder angesehen hätten und andere aus dem Grätzl, die ihn kannten. Alle waren
sehr betroffen.
Ich weiß nicht mehr genau wie viel Zeit vergangen war, ich schätze so 6- 8 Wochen, als ich in
ein nahe gelegenes Beisel eintrat, um Kaffee zu trinken. Da saß Hans Sprenger an einem Tisch
und grüßte freundlich! Es ist nicht einfach die richtigen Worte zu finden in so einer Situation."
Ich dachte du bist tot?" oder "Na fein du lebst noch!" wäre wohl nicht gut angekommen. Ich
begrüßte ihn aber überschwänglich und freute mich sehr. Er wollte nicht so gerne über seine
Krankheiten sprechen und ich bohrte nicht nach. Eindringlich, fast flehentlich bat er mich ihm
beim Verkauf seiner Bilder zu helfen, die er nun sogar nur um den Materialpreis hergeben
wollte. Zu lange und vergeblich hatte er schon versucht, einen vernünftigen Preis zu bekommen.
Es war klar wie dringend er Geld brauchte. Ich versprach, ihm zu helfen.
Wir verabredeten uns gleich für den nächsten Tag bei ihm zu Hause. Was den Inder anbelangt,
der mir von seinem angeblichen Ableben erzählte, so möchte ich gerne Hans zitieren: "Der
Sohn (ein damals 15-jähriger Knabe) ist ein intelligenter Bursche, aber der Vater ist ein Trottel".

Die kleine Wohnung
war im Dachgeschoss eines alten Gemeindebaus, letzte Tür. Kreatives Chaos trifft es wohl am
besten, will man höflich sein. Unverkennbar das spartanische Heim eines Malers. Kaum 40
Quadratmeter. An den fast kahlen Wänden waren stellenweise wilde ölfarbene Kompositionen
direkt aufgemalt. Alles minimalistisch. Vorzimmer, WC, Küche, Bad. Das Wohnschlafzimmer
zugleich Atelier und Lager für jede Menge Ölbilder. Das Bett, ein selbstgebautes
Holzkunstwerk nach eigenem Entwurf, dominierte. Eine altwiener Küchenbank, schwarz
bemalt, die als improvisierte Staffelei diente. Es roch intensiv nach Farbe und Zigaretten. Das
kleine Tischchen am Bett war überfüllt mit Medikamenten und wie zum Hohn, mit
überquellenden Aschenbechern. Noch als Draufgabe eine monströse Sauerstoffflasche am Fuße
des Bettes. Er wurde von Heimhilfen und anderen mobilen, sozialen Einrichtungen betreut. Er
war leider kaum noch gehfähig und hatte fast keine Kontakte mehr. An der Wand über dem
Bett, ein paar aufgemalte Namen mit Telefonnummern.
Es war das ungeschminkte Prekariat.

Nicht wahrgenommene Kunst
Ich musste an all die Künstler denken von denen ich gehört oder gelesen hatte, dass sie verarmt
und einsam gestorben wären. Ich überlegte, wie viele Künstler, Maler, Dichter, Musiker usw.
es wohl gab, von denen wir nie etwas erfahren haben, weder was sie gemalt, komponiert,
gedichtet hatten, noch wie sie gelebt haben und gestorben sind. Wie viele absolvieren die
Kunsthochschulen und wie viele davon bleiben Künstler? Wie viele Künstler sind - ob offiziell
ausgebildet oder autodidaktisch - unbekannt, ungesehen und ungehört geblieben? Wie viele
Werke schaffen es nie in die Öffentlichkeit? Wie viele Kunstwerke bzw. wie viel Kunst und
Kreativität ist wohl unerkannt und ungesehen, ungewürdigt auf den Müllhalden dieser Welt
verbrannt oder verrottet?

Freundschaft - Sich um einen alten Menschen kümmern
Wir hatten sehr gute Gespräche und unsere Freundschaft begann zu wachsen. Er hatte einige
Bedürfnisse und Wünsche, wo ihm weder der zuvorkommende Hausarzt noch die stets
bemühten Heimhilfen helfen konnten. Manches war aus Zeit und Geldmangel nicht möglich.
Es waren oft banale Dinge wie eine besondere Sorte Salami, Zigaretten, ein Fußpflegetermin
mit Hausbesuch, Beschwerden bzw. Nachbesserungen bzgl. der Betreuungseinrichtungen und
Apotheken. Er wollte eben, was wir alle wollen. Aufmerksamkeit, Zuwendung und jemanden,
der sich für unsere persönlichen Belange wirklich interessiert und einsetzt.
Fast täglich kam ein Anruf, meisten mit der Bitte: "Geh wonst Zeit hast a Zeitung und a Packl
Tschik". Eigentlich sollte er nicht mehr rauchen. Natürlich! Er hatte COPD, aber selbst wenn
ich ihm keine Zigaretten gab, fand er Mittel und Wege. Jede Art von Bevormundung war ihm
zuwider und er konnte sehr stur und kratzbürstig sein. Ich will das aber hier gar nicht vertiefen.
Es war jedenfalls nicht immer einfach.
Sehr oft und sehr ausführlich unterhielten wir uns natürlich über Kunst und das "Künstlersein".
Er hatte immer Probleme mit dem Kunstmarkt und war nicht besonders geschickt gewesen im
Umgang mit Galeristen oder unterstützenden Netzwerken. Oft sind es ja auch nicht die
Begabtesten und Inspiriertesten, die es ganz nach oben schaffen, sondern ganz Schlaue, mit
guten Kontakten oder einem geduldigen Manager.
Nachdem das Vertrauen zwischen uns gewachsen war, erzählte er mir auch mehr Persönliches
aus seinem Leben und wie er in diese prekäre Lage geraten war.
Ein turbulentes, unstetes Leben gefiel dem Hans Sprenger. Hatte er mal wieder ein bisschen
Geld beisammen, begab er sich auf Reisen. Seine vielseitigen handwerklichen Fähigkeiten
waren gefragt und es war leicht für ihn, zur damaligen Zeit lukrative Beschäftigungen zu finden.
Sein Alkoholkonsum wurde leider immer wieder zum Problem. Die Künstlerkarriere litt
natürlich darunter. Er machte insgesamt 3 stationäre Entzüge. Stabiler wurde sein Leben erst,
als er, schon in den Vierzigern, eine passende Partnerin fand.

Renate
Die erfolgreiche Ärztin Renate Ramharter wurde zu seiner geschätzten Gefährtin.
Die Zeit mit Ihr bezeichnete er als die schönste seines Lebens. Er war trocken und sie gab ihm
Rückhalt und Sicherheit. Sie machten viele spannende Reisen zusammen. Er war nicht
angewiesen ständig Kunst zu produzieren oder zu verkaufen. Mehr als 20 Jahre lang. Die
Ölbilder aus den 80er Jahren spiegeln diese Zeit und sind zum Teil noch vorhanden.

...und plötzlich ist nichts mehr, wie es vorher war
Seine Lebensgefährtin stand kurz vor der Pension. Das neu gebaute Haus in Bad Fischau war
fast fertig, als sie aus heiterem Himmel schwer erkrankte. Fast zeitgleich hatte Hans einen
schweren Unfall. Eine Schulter war zertrümmert und er wurde insgesamt 3mal operiert. Er fing
sich einen Spitalskeim ein und außerdem waren Leber, Lunge und Bauchspeicheldrüse schon
schwer angegriffen. Seine Lebensgefährtin Renate verstarb, ohne dass sie sich noch einmal
sehen konnten. Zu ihrer Familie hatte er - vorsichtig formuliert- kein gutes Verhältnis.
Er war nun völlig auf sich alleine gestellt. Er verlor jeden Lebensmut und hörte aus
Verzweiflung und Sturheit auf zu sprechen. Er kooperierte nicht mit dem Spitalsbetrieb. Die
Konsequenzen darauf folgten. Er wurde besachwaltet, als dement eingestuft und in ein
Pflegeheim abgeschoben. Sein Leben wurde zu einem Alptraum. Er bezeichnete es als sein
persönliches "Guantanamo". In einigen seiner Bilder ist das spürbar. Eine aufmerksame Ärztin
erkannte, dass Hans durchaus zurechnungsfähig, aber schwer traumatisiert war. Sie setzte sich
sehr für ihn ein, so dass er zumindest in seine kleine Wohnung zurückkehren konnte, die kurz
vor der Zwangsräumung stand. Nun versuchte er gerade, zu einem selbst bestimmten Leben in
Würde zurückzufinden.

Hoffnung und Perspektive
Es war spannend Hans näher kennenzulernen, seine Bilder anzuschauen und Gedanken
auszutauschen. Es gelang mir schließlich, das "Kunstaffine Pärchen" für die Bilder zu
begeistern, und wir dachten auch gemeinsam mit Ihnen erstmals über eine Ausstellung nach.
Hans wollte ja nur noch den Materialpreis für seine Ölbilder. Er wollte sie einfach dringend
loswerden. Er überließ mir einige Bilder, die er als seine Besten bezeichnete und weigerte sich
strikt Geld von mir zu nehmen. Das Pärchen kaufte Bilder also zum geschätzten Materialpreis.
Leider immer nur ein paar Bilder pro Monat und es zog sich in die Länge. Weil das gegen die
Vereinbarung war, die Hans mit ihnen getroffen hatte, kam es zu Unstimmigkeiten, was ich
sehr bedauerte. Sie zogen sich zurück. Sie hatten aber durch den Kauf einiger Bilder Hans
zumindest ein Budget für weitere Arbeiten möglich gemacht. Hans war nicht besonders mit
Geduld gesegnet und neigte auch zum Überreagieren. So wollte er auch die improvisierte
Website des "Befreundeten Journalisten" stillgelegt haben, weil dieser durch den Tod seiner
Mutter und ein aufwendiges Filmprojekt kaum mehr Zeit für ihn hatte. Zumindest hatte er jetzt
"Spielgeld" und damit jede Menge neue Ideen, in die er investieren wollte. Er lebte spürbar auf.
Neue Medikamente oder grantige Heimhilfen waren plötzlich weniger wichtig.

Edelhölzer und Schneekugeln
In den Untiefen seines Chaos befanden sich einige Edelholzer die er und seine Lebensgefährtin
in Asien einst als Geschenk erhalten hatten. Etwa so lang wie ein Unterarm und 8x8cm
Grundfläche. Er hatte schon ein paarmal versucht sie zu verkaufen aber erfolglos. Er wollte sie
begradigt, geschliffen und mit Leinöl eingelassen haben. Sie sollten oben ein Loch haben und
als Podest für etwas dienen, was er mir noch nicht verraten wollte. So begann eine Odyssee die
mich in Bastlergeschäfte, Tischlerwerkstätten und sogar Schlossereien führte. Vor allem das
Eisenholzstück war eine mühsame Angelegenheit.
Ich bin handwerklich völlig unbegabt und musste immer erst jemand finden, der die Vorschläge
von Hans umsetzte. Als es gelungen war, wollte er zur Firma Perzy, die noch immer original
Wiener Schneekugeln produziert. Er mochte diese Kugeln und hatte einige Zeit in der Nähe des
Traditionsbetriebs gelebt und gearbeitet. Dort suchte er sich die kitschigsten Kugeln aus, in
denen Stephansdom und Schönbrunn beschneid wurden, und ließ sie auf seine Edelholzpodeste
montieren. Als die erste Serie fertig war, gab er Schneekugeln nach eigenen Entwürfen in
Auftrag und ich war verwundert, dass das möglich war. Da der erste Ausflug zu Perzy so
anstrengend für ihn gewesen war, dass ich schon befürchtete er würde einen Herzinfarkt
erleiden, musste ich seine Entwürfe alleine hinbringen. Im Geschäft sind hauptsächlich die
jungen, hübschen Töchter von Hr. Perzy beschäftigt und ich musste Schneekugeln mit
unterschiedlichen Phallussymbolen bestellen. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben und hat
bewiesen, dass ein fast sechzigjähriger Mann noch schüchtern erröten kann.

Das Eisenholz, das Gehirn und Isabella
Es gab unzählige Telefonate und Rennereien bis die Objekte alle fertig waren und zusammen
hatten sie eine unglaublich erheiternde und zugleich befremdliche Wirkung. Das
Eisenholzpodest war noch leer und sollte von einem Gehirn gekrönt werden. Das Gehirn war
vor vielen Jahren mal ein echtes gewesen. In Spiritus (oder so) eingelegt, war es bei einer feucht
fröhlichen Runde mit Ärzten in den Besitz von Hans gelangt und der hatte einen Wachsabdruck
davon gemacht, der sehr echt wirkte.
Dieses Objekt wollte er in Bronze gegossen und auf das Eisenholz montiert haben. Wieder
suchte ich nach seinen Angaben die Gießereien mit denen er früher mal zu tun hatte, fragte nach
Personen die er dort gekannt hatte usw. Die Firmen gab es teilweise noch, die Personen waren
in Pension oder verstorben. Die Preise waren für sein Budget zu hoch. Da fiel mir ein, dass ich
vor einiger Zeit auf einer Gartenparty eine sehr sympathische Restauratorin kennen gelernt
hatte, die sich in diesen Bereichen offenbar gut auskannte. Ich rief sie an. Das war in jeder
Hinsicht eine goldene Idee. Isabella hatte ein goldenes Herz, war so wie ich dem Buddhismus
zugetan, und passte zu uns, wie ein fehlendes Puzzleteilchen. Sie hatte lange Jahre ihren Vater
gepflegt, der das gleiche Krankheitsbild wie Hans hatte, und sich auch noch um einen Nachbarn
gekümmert, dem es ähnlich ergangen war. Sie verstand gleich beim ersten Besuch die gesamte
Situation und bot spontan ihre Hilfe an. Die Chemie zwischen ihr und Hans stimmte sofort, und
sie konnte viel mehr Geduld für ihn aufbringen als ich zuweilen. Sie arbeitete sehr viel, konnte
nicht so oft da sein wie ich, aber wenn es darauf ankam, konnte man immer auf sie zählen.
Besonders für die ganzen medizinischen Belange, Umgang mit Ärzten, Spitälern,
Pflegeeinrichtungen, Gericht usw. wurde sie unentbehrlich. Ich hätte niemals solange
durchgehalten, hätte Isabella nicht immer wieder auch unterstützt oder vermittelt.

Gemeinsam beschlossen Hans und Isabella die Vergoldung des Gehirns, anstatt eines
Bronzegusses. Sie machte das in ihrer kargen Freizeit. Sie war auch die erste fachkundige
Person, die mir die besondere Qualität der Arbeiten von Hans bestätigte. Für die viele Hilfe,
die sie leistete, wollte sie nur ein Bild von Hans annehmen.

Weitere Werke
Als die hölzernen Souvenire mit Schneekugeln, Gehirn und Phallussymbolen fertig waren,
erlebte ich das als ein Ich -war -dabei-Ereignis, spürte wie befriedigend und erfüllend es sein
kann, schöpferisch zu arbeiten. Es hatte viel Zeit, Aufmerksamkeit und Rennereien gebraucht,
aber als die Objekte so vollendet aneinander gereiht dastanden, war es ein wundervolles Gefühl.
Hans erholte sich und begann auch wieder zu malen. Er überarbeitete ein Ölbild, dass ich als
besonders bedrückend empfand. Die düsteren, bedrohlichen Elemente übermalte er mit einer
frischen jungen Pflanze.
Es war klar, dass da ein neuer Prozess eingesetzt hatte. Sein wieder auflebender Schaffensdrang
wurde aber doch immer wieder von gesundheitlichen Rückschlägen gebremst. Natürlich ging
es dann hauptsächlich darum. Neue Medikamente, Fachärzte, Therapien usw. Isabella und ich
waren oft sehr damit beansprucht, zeitweise überfordert und Hans ein eigenwilliger,
schwieriger Patient.
Auch sein Kampf um die Aufhebung der Sachwalterschaft kostete viel an Zeit, Geduld und
Energie. Wenn er wieder eine leere Leinwand wollte und es auch gerade leistbar war, kehrte
wieder etwas Ruhe ein und ich konnte erneut beobachten und miterleben, wie ein neues Werk
entstand. Zwischendurch, wenn er zu lange alleine war oder ungeduldig, kam es auch zu mehr
oder weniger langen Spitalsaufenthalten. Die Möglichkeit künstlerisch zu arbeiten, hatte aber
definitiv eine gesunde belebende Wirkung auf ihn. Er war weniger depressiv oder nihilistisch.
Weitere Bilder entstanden und es war inspirierend und faszinierend dies mitzuerleben.
Zuweilen blieb ein Bild tage- oder wochenlang von ihm unberührt, bis er es plötzlich in einem
Kraftakt vollendete.
Zwischendurch verlor er manchmal das Interesse, übermalte alles wieder und fing neu an. Öfter
mal musste ich ihm ein kurzes Brett auf eine Leinwand schrauben, dann begann er den, durch
das Ausmisten seiner Wohnung entstandenen Abfall, in seine Bilder einzufügen oder platzierte
Erinnerungsstücke in ein Bild. Fallweise malte er gegenständlich, dann wieder abstrakt oder
beides. Wiederholte er sich oder setzte sich zu lange auf eine Idee, verbot er sich das. Es kam
vor, dass ein Bild geradezu perfekt war, dann meinte er: "Jetzt müsste man es eigentlich
verbrennen".
Immer wieder kam es vor, dass er weitermachte, obwohl das Bild schon fertig war. Das fiel mir
einige Male auf und ich sprach es auch an. Das gab er auch zu, und wir ärgerten uns gemeinsam.
Von Ihm beeinflusst hatte ich sogar selber angefangen zu malen und Objekte zu basteln. Ich
hatte und habe immer noch große Freude dabei. Ich zeigte ihm einiges und wir sprachen
darüber. Irgendwann sagte er schmunzelnd "Ja, jetzt bist a dabei". Über sein Lob freute ich
mich natürlich. Was ich von ihm gelernt habe, bzw. was er bestätigte und sich wunderte, dass
ich es auch so sehen konnte war: Der schöpferische Prozess von der Idee bis zum Abschluss

eines Werkes, ist der eigentliche Gewinn und die Essenz des künstlerischen Schaffens. Das,
was dabei mit uns und in uns passiert, ist essenziell. Ob es gut oder schlecht ist, gefällt oder
gekauft wird bzw. "ankommt" ist nicht wesentlich. Es gibt da einen Bezug zur Achtsamkeit,
wie er etwa im Zen- Buddhismus gelehrt wird, der mich fasziniert. Hans hätte sich selbst nie
als spirituell bezeichnet, trotzdem fand ich das in Ihm und in mancher Hinsicht erinnerte er
mich an einen alten Zen Meister.

Der Galerist
Ich erinnerte mich an einen Galeristen in der Zollergasse und suchte den Begründer und
Betreiber Manfred Hoschek auf, um seinen Rat einzuholen.
Der Inhaber vom Kunst- & Kulturverein start4art betreibt seit 1994 die Galerie
JungeKunstWerkStart (seit 1999, nach einem Umbau, St. Art - Galerie & Café-Bar) im 7.
Bezirk. Seit 2014 auch eine 2.Galerie vis a vis vom St. Art - den Kunstraum Damani.
Manfred hat in fast 30 Jahren viel Erfahrung gesammelt im Umgang mit schwierigen,
exzentrischen Künstlern. Wir vereinbarten einen Termin bei Hans im Wohnatelier.
Manfred Hoschek, mit seinen Partnern Manfred Poor und Daniela Hoschek, wollten Hans
kennen lernen, und seine Werke begutachten. Nach einem sehr langen Gespräch wurden Termin
und Rahmenbedingungen für eine Vernissage festgelegt. Manfred musste Hans auch von der
Notwendigkeit überzeugen, bei der Vernissage persönlich anwesend zu sein (wovon er sich
lange, aber erfolglos zu drücken versuchte). Sein Angebot aber gab Hans, Isabella und mir
Unterstützung und Ermutigung. Ein Lichtblick.

Strausseneier, Metall und Birnenholz...
Nun war schon Vieles gelungen. Hans freute sich auch über die Möglichkeit einer Ausstellung.
Er arbeitete auch an neuen Entwürfen. Er wollte nach den Schneekugeln nun Objekte mit
Straußeneiern machen. Er wollte das Fragile kombinieren mit groben, hölzernen Strukturen
bzw. mit Eisen, und anderen Metallen. Es gelang mir leider nicht jemanden zu finden, der die
entsprechenden Fähigkeiten hatte und auch die Bereitschaft mit Hans zusammen zu arbeiten.
Nach vielen erfolglosen Versuchen, blieben nur die "Zwillinge auf Birnenbaum". Er resignierte
schließlich, ließ es dabei bewenden. Das Ei, werdendes Leben umschließend, in einer Form
ohne Anfang und Ende, in Bezug gesetzt zu grobem, hartem Material erschien mir irgendwie
bezeichnend für seine Situation. Nach vielen erfolglosen Versuchen konnten wir leider nur die
"Zwillinge auf Birnenbaum" fertig stellen.

Abschied
Ich organisierte eine Physiotherapeutin, kaufte einen Rollstuhl, schlug ihm Ausflüge vor, aber
er wollte und konnte sich immer weniger zu etwas aufraffen. Meine Versuche ihn zu
mobilisieren und in Form zu halten scheiterten. Es ging gesundheitlich immer mehr bergab mit
ihm. Er stürzte immer wieder. Alleine zu bleiben wurde trotz der häuslichen Betreuung immer
riskanter.
Schließlich ließ es sich nicht länger vermeiden und Isabella organisiert ihm einen guten Platz
in einem Pflegeheim am Stadtrand. Ich besuchte ihn öfter mal, aber er hatte schon mit Allem
abgeschlossen, wirkte abwesend und durchsichtig.
Das Sachwalterschaftsgesetz hatte sich geändert und Isabella sollte auf seinen Wunsch hin die
Vormundschaft übernehmen. Die Ausstellung rückte näher, aber es sollte wohl nicht mehr sein.
Kurz nach Weihnachten ist er friedlich im 78. Lebensjahr eingeschlafen.
Das Begräbnis fand erst am 4.2.2019 am Zentralfriedhof statt.
Der Galerist Manfred Hoschek und ich begleiteten Hans auf seinem letzten Weg. Sein Grab
befindet sich gleich neben dem von Helmut Leherbauer (Leherb) und Lotte Profohs, ehemalige
berühmte Künstlerkollegen von Hans.

Danke
Es war eine herausfordernde und spannende Zeit mit dir, Hans Sprenger. Ich werde dich nie
vergessen, und immer dankbar dafür sein, was ich von dir lernen konnte.
Gerhard Gutenbrunner
Stalder Felix
Stefflitsch Jörg (✝)
Stefka Alexander
Steinbacher Jürgen
Steiner Una
Stimac Goran
Strasser Katharina
Strauss Agi
Strauss Wolfgang
Sulimma Karin (✝) 1962 Klagenfurt, Kärnten - 2011 Wien
Lebte und arbeitete hauptsächlich in Wien
1982 Lehrabschlussprüfung als Keramikerin
1987 Akademie der bildenden Künste Wien
Meisterklasse Prof. Bruno GIRONCOLI, Bildhauerei
1992 Diplom der Bildhauerei
Auslandsstipendien
1993 Chicago / USA (6 Monate) Bundesministerium für Unterricht u. Kunst
2001 Rom / Italy (3 Monate) Bundeskanzleramt (BKA.kunst)
2004 Theodor – Körner - Förderpreis
Gründung der Künstlergruppe TWO PEOPLE – ONE WORK und der Produzentengalerie AREA 53
mit Mounty R. P. Zentara im Frühjahr 2003
Ausstellungen und Arbeiten (Auswahl seit 2000)
2010 Karin Sulimma, Stefanie Guse / Galerie Michaela Stock / Vienna / Austria
2009 LINE AND LIGHT / Gallery Five years / London / GB
MAY DAY: The dark times / Gallery F-ISH / Hastings / GB
Papierarbeiten / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
2008 Die Wiener Kunstszene kommt nach Linz mit dabei ein paar Russen / Galerie ARTPARK
Linz / Vienna / Austria
Heuriges 08 / Kunstraum Rauchsalon / Vienna / Austria
Rice [Bowl] / Masc Foundation / Vienna / Austria
Diamant / Independent Space for Sculptur / Vienna / Austria
Like Her / Galerie Neurotitan / Berlin / Germany
2007 Kleinplastiken / NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst / St. Pölten / Austria
ANDREAS STALZER - 20 Jahre Werkstatt und Edition / NÖ Dokumentationszentrum für
Moderne Kunst / St. Pölten / Austria
LIEBE....darum.... / Sandleitenhof / Vienna / Austria
Künstler auf Landpartie 2 / Unter-Oberndorf / Niederösterreich / Austria
Five from Ôsterlant / TAFKAG Gallery / Oslo / Norway
Blickwechsel N0 3 / Museum Moderner Kunst Kärnten / Klagenfurt / Austria
2006 Das Öffnen und Schließen des Mundes / Galerie Julius Hummel / Vienna / Austria
Bodycage Karin Sulimma, Franz Wassermann, Mounty R. P. Zentara / Atelier & Gallery
AREA 53 / Vienna / Austria
Mounty R. P. Zentara, Karin Sulimma, Isabelle Mühlbacher / Galerie Edition Stalzer / Vienna / Austria
Künstler auf Landpartie retour / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
Künstler auf Landpartie / Unter-Oberndorf / Niederösterreich / Austria
DIE FARBE ROT / Karl Marx Hof / Vienna / Austria
Kunst Leit´n 06 / Thernberg - Innerschildgraben / Austria
AREA 53 {die, das} / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
TEMPEL / Igor und Annette - Performance / Cabaret Renz / Vienna / Austria
2005 WIND ART KOREA / Gruppenausstellung / Two People One Work / Seoul / Südkorea
Weibliche Positionen zur Skulptur / Gruppenausstellung / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
Huis Clos. Roomer‘s Sight. IG Bildende Kunst, Vienna / Austria
BLITZSCHIRM / Gruppenausstellung / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
Gemeinschaftsausstellung UPDATE / Two People One Work / Künstlerhaus Wien / Vienna / Austria
2004 Gemeinschaftsausstellung ARTOTHEK eMuseum / Two People One Work /
Palais Porcia / Vienna / Austria
Rauminstallationen / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
1-33-33 / Gruppenausstellung / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
Two People One Work – Flight Project: Vienna / MAK / Vienna / Austria
Ausstellung – MØNSTINGS HUS / Kopenhagen / Dänemark
2003 Two People One Work – Hauseigenes / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
Smoke Part 6 - Performance / AzW / Museumsquartier / Vienna / Austria
Sprache und Identität – Arbeitswoche im slowenischer Kulturverein Suetschach / Kärnten / Austria
Two People One Work – Flight Project: Vienna / Atelier & Gallery AREA 53 / Vienna / Austria
Changierende Bänder – Videolounge Screenwise / Project Space Kunsthalle am Karlsplatz / Vienna / Austria
2002 Videopräsentation „Paolo“ / Kunsthalle Exnergasse > doubleheart HEAR THE ART / Vienna / Austria
Südkärntner Spiegelungen / Galerie Magnet Völkermarkt / Kärnten / Austria
Videopräsentation von „Lipstick“ in Hyper-Parallax mit Marcel Morscher / Vienna / Austria
2001 S/W Foto- u. Videopräsentation „Lipstick“ / artprotectsyou (Jochen Traar) / Vienna / Austria
S/W Fotopräsentation „Lips“ / Staatsatelier Rom / ROM / Italy
2000 Videopräsentation „Rosa Löffel“ / Konzert - Ausstellung „mnemosonik“ / MICA / Vienna /Austria
Kataloge / catalogues
Monat der Fotografie Wien 2008, Fotohof edition 2008 Band 111
SERVUS AUSTRIA, frame® the state of the art, 20 Sommer 07
Blickwechsel N0 3 aus der Sammlung, Museum Moderner Kunst Kärnten, 2007
Monat der Fotografie Wien 2006, Fotohof edition 2006 Band 71
2005 Jeju Wind Art Festivals, Sum Art Cultural Institute, Jeju-si, (690-829) Korea
Film
2002 Paolo / Video on DVD / 7.20 min / Colour / Sound editing / Edition: 3 + 2
2002 Lipstick / Video on DVD / 40.00 min / Colour / Edition: 3 + 2
2000 Rosa Löffel / Video on DVD / 30.00 min / Colour / Edition: 3 + 2
Kuratorische Tätigkeiten
2007 CC- Kunstpreis 2007 (Club Carinthia) / Vienna / Austria
Michael Schwarz / Austian Cultural Forum / London / United Kingdom
2005 Weibliche Positionen zur Skulptur / 55 internationale Positionen aus 15 Länders /
AREA 53 / Vienna / Austria
give me a break / Stadtgalerie Vienna / Vienna / Austria
1998 - 1999 zur stadt paris / Bildende und darstellende Kunst / Vienna / Austria
Bild
Skulpturen
Design
Temnitschka Maria
Terrer Beatrix
Tobias Isabella
Turan Esin
Uta
Vonbank Michael
Wagner Johann
PHOTOGRAPHIE | AUTODIDAKT
„MEIN VERSUCH VERGÄNGLICHEN AUGENBLICKEN EINE EWIGKEIT ZU VERLEIHEN”
1959 IN KÄRNTEN GEBOREN, IN OBERÖSTERREICH AUFGEWACHSEN UND GEGENWÄRTIG IN BADEN WOHNHAFT
 
„MEINE BLICKE AUF DIE WELT EINFANGEND 
KOMPOSITION / INTERPRETATION / VERDICHTUNG
ABSTRAKTION / REDUKTION 
DEM UNBEACHTETEN DIE WESENTLICHKEIT 
DEM AUGENBLICK EINE EWIGKEIT VERLEIHEND 
DIE SEELE DES BETRACHTERS
ZU BERÜHREN, ZU BEGLÜCKEN
STIMMUNGEN ZU SCHENKEN 
MEIN BILD - MEINE WAHRNEHMUNGSWELTEN”


AUSSTELLUNGEN:
MENSCHEN-BILDER 2011 | BADEN | MUSIK-CAFE „SAM“
ABSTRACT SHOTS 2012 | BADEN | MUSIK-CAFE „SAM“
MOOD & ILLUSION 2018 | BADEN | WEINBAR „COOL ME“
MOOD & ILLUSION 2018 | WIEN 20. | KUNSTRAUM SACHSENPLATZ
Bild
Fotografie
Wagner Peter
Wanitschek Margaritha
Weihs Manfredo
Weinstein Joyce Ellen
Wessely Ingo (✝)
Winter Reinhard
Witsch Bernhard
Wöginger Reinhard
Wolfingseder Barbara
Wutsch Sylvia
Zentara Mounty R.P.
Zehetner Angelika 
Zhi De Lu
Bild
Malerei
​Skulpturen
Powered by Create your own unique website with customizable templates.
  • Home
  • Ausstellungen
  • Veranstaltungen
  • KünstlerInnen
  • Mag. Johann Sprenger
  • Kontakt